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IGNACY ŁUKASIEWICZ
1822 - 1882

Ignacy Łukasiewicz wurde am 8. März 1822 als Sohn von Józef und Apolonia in Zadusznik geboren. Er war ein polnischer Chemiker, Apotheker und Erfinder.

Von 1832 bis 1836 besuchte er das Gymnasium in Rzeszów. Seit 1836 arbeitete er als Lehrling in der Apotheke in Łańcut. Dann zog er nach Rzeszów um. Am 19. Februar 1846 wurde er wegen seiner patriotischen Tätigkeit von den österreichischen Mächten verhaftet. Er wurde im Jahre 1847 aus der Haft entlassen. Seit 1848 arbeitete er als Gehilfe in der Apotheke in Lemberg. 1850 zog er nach Krakau um. Dort studierte er Pharmazie an der Jagiellonen - Universität und arbeitete im Labor in der Fabrik des Alauns in Dąbrowa.

Łukasiewicz erfand die Petroleumlampe. Der große Erfolg war die Beleuchtung sowohl des Schaufensters der Apotheke als auch des Krankenhauses in Lemberg, wo die erste Operation in der Nacht durchgeführt wurde. Łukasiewicz mit seinem Freund Zeh ließen im Jahre 1852 ihre Erfindung d.h. (Produkte mit dem gereinigten Erdöl) patentieren.

Im Herbst 1853 zog er nach Gorlice um, dort arbeitete er wieder in der Apotheke. In Gorlice bestand und entwickelte sich die Petroleumindustrie. Łukasiewicz und Jakub Kozik beschäftigten sich mit der Destillation des Erdöls und verbesserten die Petroleumlampe. Die Proben endeten mit dem großen Erfolg und im Jahre 1854 erschien in Gorlice die erste Straßenlampe der Welt. 1857 verheiratete er sich mit seiner Nichte Dyndak-Stacherska und zog nach Jasło um, wo er eine Apotheke mietete. Łukasiewicz leitete auch ein Erdölbergwerk in Bóbrka. Er starb nach einer kurzen Krankheit am 7. Januar 1882 und wurde in Zręcin begraben.

Łukasiewicz war natürlich mit dem Vorkarpatenland eng verbunden, das von mehreren Naturerscheinungen bekannt und berühmt ist, wie z.B.: hier befindet sich das entströmte Erdgas einer natürlichen brom - und jodhaltigen Solequelle. In der Gegend gab es noch mehrere derartige Gasquellen. Bei Brunnengrabungen stieß man außerdem auf Öl - und Erdwachs. Unter Erdgas versteht man einen natürlichen Verdunstungsrückstand von Erdöl, der weitgehend aus Paraffin besteht und daher eine gelblich - bis braune Farbe besitzt. Die Ölgewinnung ist in dieser Gegend seit dem 16. Jahrhundert überliefert.

Das aus den Gruben geschöpfte Erdöl wandte als Schmiermittel und Arzneimittel in Europa auf. Dann wurde es z.B.: in Krosno (in Südpolen) zur Straßenbeleuchtung verwendet.

Erst Ignacy Łukasiewicz erkannte das Potential des Sickeröls in Lampen als eine billige Alternative zum teuren Walöl. Um einen sauberen Stoff zu erhalten, begann er mit dem zuvor vom Kanadier Dr. Abraham Gesner entwickelten Destillationsverfahren, ein klares, dünnflüssiges Petroleum herzustellen.

Am 31. Juli 1853 wurde Łukasiewicz in das öffentliche Krankenhaus von Lemberg gerufen, wo eine von seinen Petroleumlampen bei einer Notoperation für Licht gebraut wurde. Von der hervorragenden Beleuchtung beeindruckt, bestellte das Krankenhaus einige Lampen und 500 Liter des Petroleums. Łukasiewicz reiste in der Folge nach Wien und meldete seinen Destillationsprozess am 31. Dezember 1852 zum Patent an. 1855 schlossen sich Titus Trzecieski und Mikołaj Klobassa mit ihm zusammen, um in Bóbrka, ein etwa 10 km. südwestlich von Krosno, Ölbergwerk zu errichten. Das Öl wurde dabei aus 30 bis 50 m tiefen händisch gebohrten Brunnen geschöpft. Etwas später wurden Brunnen bis in Tiefen von 150 m getrieben, wobei das Öl aus den tieferen Schichten leichter und somit besser für die Erzeugung von Leuchtpetroleum geeignet war. Es entwickelte sich eine blühende Erdindustrie in Galizien z.B.: in Jasło, Borysław (in der Nähe von Lemberg). Die meisten früheren Brunnen zur Ölgewinnung wurden mühselig von Hand gegraben. Später wurden sie mit Stangen gebohrt, indem eine gefederte Stange in den Boden gesteckt wurde, über der ein schweres Metallstück an einem Seil aufgehängt war. Die galizischen Ölfelder waren bis dem 1. Weltkrieg das größte und bekannte Ölvorkommen Europas. Die Menschen versuchten auch das Öl als Hautarznei zu verwenden. Auch andere medizinische Anwendungen für das Erdpech sind bekannt: wie gegen Zahnschmerzen, Gicht oder zur besseren Wundheilung. Erdpech ist auch ein hervorragendes Schmiermittel.

Der vorliegende Text ist die Zusammenfassung der polnischen Version, die von unserer Bibliothekarin Frau Agnieszka Juryś geschrieben wird.

Wioletta Kuźniarowicz

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